Herbstwhiskyfestival mit A. Caminneci

Whisky Herbst mit schottisches Lebenswasser mit Andrea Caminneci und Matthias Regener.

 

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Es war wieder ein gelungener Abend mit vielen spannenden Whiskys, die Andrea an diesem Abend mitgebracht hatte. Auch hatte er aus seinem reichhaltigen Erlebnisschatz wieder Vieles sehr anschaulich zu erzählen.

Und die vorgestellten Whiskys bekamen regen Zuspruch.

In der Vesperpause wurde eine spezielle Schwarzwurst getestet und aus Schottland frisch eingetroffen waren sehr leckere Butterkekse und Weichcaramellen, die auch gerne probiert wurden.

Als musikalischen Leckerbissen konnte Rainer Koch als begeisterter Dudelsackpfeifer gewonnen werden. Beeindruckende Klänge füllten den Raum und brachten manch einem die Flötentöne bei.

Als Highligth konnte die diesjährige Eigenfassfüllung glänzen. Ein 7 jähriger getorfter Ledaig, der Tobermory Destillery von der Insel Mull, hatte den Weg nach Albstadt gefunden. Als perfekt ausgereift und mit einem enorm vollmundigen Sherryfinishing konnte er alle Teilnehmer begeistern.

Wir freuen uns schon auf eine Fortsetzung dieser Treffen und danken Andrea Caminneci für sein Kommen

 

Geschrieben von
Matthias Regener


Es ist ein warmer sonniger Samstagnachmittag dieser 8.Juni. Alles ist vorbereitet und Jürgen Deibel gesund angekommen. Ob bei diesem Wetter alle angemeldeten Teilnehmer kommen? Oder lieber Grillen wollen?

Wer möchte sich schon diesen versierten Kenner des schottischen Lebenswasser entgehen lassen?

Zum ersten Seminar sind sie dann doch alle gekommen und Jürgen führt rasant und spannend durch die Welt der schottischen Whisky Blend's.

Große Namen prägen die Geschichte:

Cutty Sark, die Brüder Chivas, W. Teacher, George Ballantine, Johnnie Walker.

 

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Sie schufen schon vor über 150 Jahren eine neue Gattung Whisky.

Cutty Sark feierte am 23. März 2013 immerhin seinen 90. Geburtstag.

Aus ihrer Historie sind diese Männer Lebensmittel - und Teehändler gewesen, die den königlichen Hof belieferten. Sie kreierten immer neue Tees: zum Frühstück den Breakfast Tea, zum Nachmittag den Afternonn Earl Grey Tea.

Warum denn nicht einmal Whisky zusammenstellen?

So kreierte jeder nach seinem Rezept einen eigenbenannten Blend.

Brillant erklärte Jürgen Deibel den Aufbau einer Coffey Still und schon war allen Teilnehmern die neue Art der kontinuierlichen Säulendestillation gut verständlich. Nach der sensorischen Erfassung dieser Blend's ging es dann an's Eingemachte. Mit 4 vorbereiteten Pre Blend's sollten nun in Kleingruppen eigene Blend's entstehen.

 

tl_files/images-nachrichten/04_wein/Regener/Bild Blendequipement.JPGFoto: Blending Zutaten

 

Auch hier wieder sensorisches Erkunden der 4 unbekannten Grundzutaten.

Danach im Team die Zusammensetzung der eigenen Marke festlegen, nach genauem Rezept mit Messzylindern und Reagenzgläsern die Grainwhisky's mit den TOP Dressern und den Fillern zusammenstellen und einen passenden Namen finden.

 

tl_files/images-nachrichten/04_wein/Regener/Blending Prozess.JPG Foto Blending Prozess

 

Die Kreativität war fast grenzenlos und 5 ganz verschiedene Blend's wie: Schwimmender Fisch, Satisfaction, Trauf Jeti, Lucky Punch und Briggs, wurden der Gesamtgruppe von Jürgen vorgestellt. Jeder füllte sich ein kleines Fläschen seines eigenen Blend's ab und konnte sich dann in die Reihe der oben genannten Blendmeister einreihen.

Ein spannendes, informationsreiches und lehrreiches Seminar ging nach 3 1/2 Stunden zuende.

Und die geheimnisvollen Quellen des Blend Whisky sind nun nicht mehr so geheim.

 

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Kann das Abendtasting die Erwartungen erfüllen?

Auch hier sind alle 47 Teilnehmer gekommen.

Es gab wieder eine ganz neue Whisky Welt zu entdecken.

Anhand von 8 Whisky's präsentierte Jürgen Deibel die Vielfalt, die dieses Lebenswasser zu bieten hat.

Lagen die Ursprünge des Whisky's in Irland oder Schottland?

 

tl_files/images-nachrichten/04_wein/Regener/Bild PR Tastingreihe.JPGFoto: Whisky Range

 

Unverhofft sprang Jürgen nach Deutschland und überraschte die Anwesenden mit der unglaublichen Zahl von 110 Whisky Brennern im Land. Sogar eine Vereinigung der schwäbischen Whiskybrenner wurde gegründet. Owen an der Teck gilt gar als Hauptstadt des schwäbischen Whisky's aufgeteilt in Highlands und Lowlands.

 

tl_files/images-nachrichten/04_wein/Regener/Abendrunde.JPGFoto: J. Deibel fasziniert

 

Über den Jameson Select Reserve aus Irland kam Jürgen zur Four Roses Destillery in Amerika und erklärte den Unterschied der einzelnen Mashbilts zur Herstellung des Destillates. Der Blend Chivas 12 Jahre bildete den Einstieg nach Schottland und überraschte mit seiner leichten Rauchigkeit. Seine Heimat in den Highlands lässt sich nicht verleugnen und der "The Glenlivet" bildet die Grundlage dieses Blends. "The Glenlivet" der "Einzige", nur diese Destillery darf diesen Titel tragen. Am Fluss Livet im Herzen der Speyside gelegen, zeigte sich der 15 jährige " The Glenlivet", Vanillefruchtig und durch die Reifung in französischen Eichenfässern mit einer eleganten Würze feinverwoben. Der 18 jährige " The Glenlivet", offenbarte mehr Sherryfrucht, Tiefe und Nachhaltigkeit. Im Anschluß präsentierte Jürgen Deibel den Aberlour A'Bunadh. Diese besondere Füllung wird nur in Kleinmengen aus hervorragenden Sherryfässern, ohne Farbzugebung und in Fasstärke mit knappen 60% vol. abgefüllt. Hier zeigte sich die volle Sherryfrucht mit Wucht und Länge, jedoch mit einer überraschenden Weichheit und Geschmeidigkeit. Immer öfter wird auf eine Nennung der Reifezeiten verzichtet.

 

tl_files/images-nachrichten/04_wein/Regener/gespanntes Zuhoeren.JPG Foto: gespanntes Zuhören

 

Hier führte Jürgen ein neues Zeitalter des Whiskys an. Bewusst wollen die Destillerien auf die sensorische Vollendung ihrer Whisky's hindeuten. Ein perfekter Whisky zeigt sich unabhängig von einer vorher festgelegten Reifezeit und sollte dann auch abgefüllt werden. Ein weiteres Highlight bildete der Scapa 16 jährig von den nördlichen Orkney Inseln. Überraschend ungetorft, zeigte dieser Whisky doch die typische maritime Vielfalt und Würze der Inselwhisky's und bildete den passenden Abschluss dieses Abend's. Ein entsprechender Applaus konnte den Ausführungen Jürgen Deibels natürlich nur ungenügend entsprechen. Viel mehr war das konzentrierte Mitmachen der Teilnehmer Zeichen seiner guten Rhetorik und Ausdruck seiner spannenden Ausführungen. Herzlichen Dank an Herrn Deibel und herzlichen Dank für die Nutzung der wunderbaren Räumlichkeiten.

Wir sehen uns - Slainte - Matthias Regener  

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